Haus der Zuflucht

Unterkunft für Kranke in Goiania/Brasilien

Das “Haus der Zuflucht” ermöglicht 40 bis 50 Kranken inklusive ihren Begleitern eine Unterkunft und Verpflegung so wie Transportdienste während ihrer ärztlichen Behandlung in den Krankenhäusern von Goiânia.

Gründungsidee:
Das Haus wurde im Frühjahr 1993 vom Ehepaar da Silva nach eigenen Krankheitserfahrungen (dem Vater fehlte eine Unterkunft in Goiânia während seiner Krebsbehandlung) mit Hilfe der Katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth in Salzigtter-Lebenstedt gekauft und renoviert. Im August/September 1993 konnten die ersten Patienten aufgenommen werden.

Notwendigkeit eines solchen Hauses:
In Goiânia gibt es eine medizinische Versorgung, die im Norden des Landes so noch nicht existiert, u.a. ein Krankenhaus für Krebspatienten, ein Armenkrankenhaus, eine Klinik für Tropenkrankheiten und eine für Verbrennungen. Das Einzugsgebiet besteht aus etwa 10 Millionen Menschen, die zum Teil viele hunderte Kilometer entfernt leben. So reisen die Betroffenen meistens in Begleitung eines Angehörigen und unter Einsatz ihres letzten Geldes für den Überlandbus an.
Doch wohin, wenn man niemanden in der Stadt kennt und kein Geld für ein Hotel hat??? 

Gäste des Hauses:
Im “Haus der Zuflucht” finden Kranke und Angehörige, anfänglich hauptsächlich Frauen und Kinder, inzwischen aber auch Männer, liebevolle Aufnahme. Die Betreuung leistete 16 Jahre lang ehrenamtlich Dona Rosa, eine pensionierte Krankenschwester. Nachdem sie 2009 aus gesundheitlichen Gründen die Leitung abgeben musste, traten die Eheleute Givaldo und Fernanda in ihre Fusstapfen und führen das Haus weiter.

Wie finanziert sich das “Haus der Zuflucht”?
Die Patienten, die einen Eigenanteil aufbringen können, helfen bei den Kosten für Gas und Lebensmittel. Ansonsten wird das Haus von einheimischen Spendern unterstützt, so wie durch einen festen jährlichen Betrag von 4000 Euro, den die ehemalige Kirchengemeinde St. Elisabeth, die inzwischen in der St. Joseph-Gemeinde aufgegangen ist, spendet. Sie hilft auch bei der Finanzierung von bestimmten Anschaffungen, z.B. dem Anbau eines behindertengerechten Bads oder der Einrichtung von Rampen für Rollstuhlfahrer.

Herausforderungen:
Seit Gründung des Hauses kommt regelmäßig eine Abordnung des Gesundheitsamtes, um die hygienischen Verhältnisse zu überprüfen und das Haus wieder für das nächste halbe Jahr “freizugeben”. In den letzten zwei Jahren haben sich die Auflagen  massiv erhöht. Bei jedem Kontrollbesuch gibt es neue Forderungen, was für das Wohl der Patienten sicherlich von Vorteil, für das Team aber immer wieder mit neuen Kosten verbunden ist. Gekocht wird gemeinsam.

Zukunftsperspektive:
Natürlich besteht die Hoffnung, dass das Haus eines Tages nicht mehr auf ausländische Spenden, überhaupt auf Spenden angewiesen ist. Das eigentliche Ziel ist ein verbessertes Gesundheitssystem in Brasilien, für das Staat und Stadt die Verantwortung und damit die Kosten komplett übernehmen, mit Unterbringung der Patienten und allem, was dazugehört.
Neben der praktischen Hilfe, die geleistet wird, investiert das Team auch in die Bewusstseinsbildung der Menschen, damit diese als mündige Bürger unterscheiden lernen, wer sich politisch für ihr Wohl und ein besseres Gesundheitssystem einsetzen wird. Solange dies aber nicht geschieht, ist es unsere christliche Aufgabe, die Menschen nicht auf ein “später” zu vertrösten, sondern hier und jetzt schon konkret zu helfen, wo es möglich ist.

Kontakt:

Gerda Gebhardt

  • Tel.: 05341 - 47553

Spenden können Sie überweisen auf das Konto:
Pfarrgemeinde St. Joseph-Salzgitter bei der DKM Münster
IBAN: DE95400602650038015400
BIC: GENODEM1DKM
Verwendungszweck: "Goiania" oder "Haus der Zuflucht"

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